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Die politische Situation in der Ukraine

About the community

In Zeiten der Sowjetunion wurde die Verbreitung des Russischen sehr gefördert. Wenngleich dem Ukrainischen und einigen Minderheitensprachen auch Platz gelassen wurde, so fungierte Russisch inoffiziell als Landessprache, sodass Russischsprachige monolingual durch den Alltag gekommen sind, während für Anderssprachige Russisch als Zweitsprache nötig war, insbesondere, wenn sie eine höhere Ausbildung und bessere Berufe angestrebt haben (vgl. Pavlenko, 2011).

Nach dem Zerfall der Sowjetunion in den 1990er Jahren wurde die ukrainische Sprache zur alleinigen Landessprache und öffentliche Wege wurden monolingual geregelt. Da aber etwa 1/3 der Bevölkerung russischsprachig ist, gibt es seither immer wieder Diskussionen um die sprachliche Situation. Pavlenko drückt den Konflikt in einem Satz treffend aus:
 


„At the heart of the language conflict there was – and still is – language loyalty of ethnic Ukrainians“ (Pavlenko, 2011:43).


Die meisten russischsprachigen Schulen wurden zu ukrainischsprachigen Schulen umgewandelt (vgl. Pavlenko, 2011).Ukrainisch ist für die Ukrainerinnen und Ukrainer ein starker Identitätsmarker. Russischsprachige ethnische Ukrainerinnen und Ukrainer werden im Diskurs um die sprachliche Situation als „Verräter an die eigenen Leute“, und „Opfer der Russifikation“ angesehen. Russisch wird mit der Sowjetunion und den eurasischen Werten verbunden, während Ukrainsich mit den europäischen Werten in Verbindung gebracht wird. (vgl. Pavlenko, 2011)

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